Einführung
Je größer ein Unternehmen wird, desto schwieriger wird es, Freigaben zu verwalten. Dabei führen manuelle Prozesse zu Verzögerungen bei der Bearbeitung. Unterschiedliche Tools für verschiedene Ausgabenarten erschweren den Vorgang zusätzlich.
Mit dem Freigaberegeln-Builder umgehst du dieses Problem, indem du Kartenfreigaben, Mitarbeiterausgaben und das Rechnungsmanagement automatisierst. Die anpassbaren Regeln basierend auf Betrag, Team, Benutzer, Kreditor, Abteilung, Kostenstelle, allgemeine Hauptbuch-Codes oder einer Kombination aus diesen (und mehr) bieten dir die volle Kontrolle darüber, wer was und zu welchem Zeitpunkt freigibt.
Egal, ob regelmäßige Freigaben, große Transaktionen oder einmalige Ausnahmen: Mit dem Freigabe-Konfigurator stellst du sicher, dass Anfragen effizient weitergeleitet und dabei die Vorschriften eingehalten werden. Zudem bieten die integrierten Kontroll- und Prüfprozesse zu jedem Zeitpunkt volle Transparenz.
Anwendungsfälle und Beispiele
Hier sind einige Beispiele, die dir dabei helfen, eine Freigabestruktur mit Moss aufzubauen, die für dein Unternehmen am besten funktioniert.
Reisen und Nebenkosten
Alle Reise- und Nebenkosten müssen vom Manager des Benutzers freigegeben werden. Weise dafür zunächst jedem Benutzer einen Manager zu. Alternativ kannst du auch deine HR-Software verbinden, um den Vorgang zu automatisieren. Erstelle anschließend eine Regel wie diese:
Ausgaben für Mitarbeiter
Das HR-Team muss alle Kosten für die Weiterbildung, die Arbeit von zu Hause oder andere Ausgaben für Mitarbeiter freigeben:
Softwareabonnements
Anfragen und Rechnungen für Softwareabonnements müssen von der für den technischen Betrieb zuständigen Person freigegeben werden:
Verifizierungsprozess im Rechnungsmanagement
Bevor die Finanzabteilung eine Rechnung bezahlen kann, muss der Empfänger der Ware oder Dienstleistung bestätigen, ob das, was er erhalten hat, mit der Bestellung und der Rechnung übereinstimmt. Zudem muss er die Kostenstelle angeben, von der der Betrag abgezogen werden soll. Anschließend muss der Manager der Kostenstelle bestätigen, dass diese Ausgabe im Budget berücksichtigt wurde.
Aktiviere zuerst den Schritt „Verifizieren“. Wähle dann den Empfänger der Ware oder Dienstleistung aus. Du kannst jedem Kreditor einen Standardprüfer zuweisen, um die Auswahl zu automatisieren. Richte die Freigabe dann mit der folgenden Regel ein:
Marketingausgaben
Die Marketingabteilung besteht aus drei Teams (Content und Brand, Social und Influencer, Paid Ads). Jedes Team verwendet sein eigenes Budget und die Teammitglieder können mit ihren Karten frei über dieses Budget verfügen. Die Teammanager und die Abteilungsmanager benötigen für Ausgaben innerhalb des Budgets keine Freigabe:
Projektkosten
Viele Unternehmen arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig, wobei jedes Projekt sein eigenes Budget hat. Jedes Projektteam ist abteilungsübergreifend und besteht aus Mitgliedern aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens. Projektausgaben müssen vom Projektmanager freigegeben werden. Der Manager der Abteilung des Projektmitglieds ist nicht für die Freigabe verantwortlich.
Du verfolgst deine Projekte in einer Buchhaltungssoftware. Ändere unter „Einstellungen“ > „Buchhaltung“ > „Dimensionen“ > „Dimensionen bearbeiten“ den Namen der Kostenstelle oder des Kostenträgers zu „Projekt“. Weise in den Buchhaltungseinstellungen jedem „Projekt“ einen Manager zu. Stelle sicher, dass das Feld „Projekt“ bei Kartenanfragen oder Kaufanträgen sichtbar ist, indem du die Funktion „Pflichtfelder“ verwendest. Bei Rechnungen, Kartentransaktionen und Rückerstattungen kann das Feld standardmäßig bearbeitet werden.
Die Regeln
Dein Regelwerk setzt sich aus mehreren Freigaberegeln zusammen. Diese gehen Hand in Hand und bilden ein umfassendes Rahmenwerk, das bestimmt, wer wann eine automatisierte Freigabeanfrage erhält.
Jede einzelne Regel beinhaltet folgende Punkte:
Ein Name
Anfragearten
Bedingungen (optional)
Genehmiger
4-Augen-Einstellungen
Jedes Unternehmen kann mehrere Regeln haben. Jedes Unternehmen/jede Einheit verfügt über ein eigenes Regelwerk. Wenn dein Unternehmen mehrere Einheiten hat, müssen die Regeln einzeln erstellt und verwaltet werden. Sie können nicht über verschiedene Einheiten hinweg dupliziert werden.
Die Regeln haben eine bestimmte Rangfolge. Regeln werden in der von dir festgelegten Reihenfolge von oben nach unten angewendet. Das System verwendet die erste passende Regel und vernachlässigt alle nachfolgenden Regeln. Es ist daher wichtig, dass du allgemeinere Regeln weiter unten in der Liste platzierst als spezifische Regeln. Damit die Automatisierung deines Freigabeprozesses wie gewünscht abläuft, solltest du alle Regeln auf einmal erstellen und überprüfen.
Lesemodus. Wenn du den Bildschirm „Freigaberegeln“ öffnest, siehst du zunächst eine Liste aller derzeit veröffentlichten Regeln im Lesemodus. Diese Regeln (und deren Reihenfolge) werden aktuell verwendet, um die Freigabeanfragen in deinem Unternehmen automatisch zuzuweisen. Um Änderungen vorzunehmen, klicke auf „Bearbeiten“.
Bearbeitungsmodus. Im Bearbeitungsmodus kannst du Folgendes tun: eine neue Regel erstellen (oder eine bestehende Regel duplizieren), eine Regel löschen, eine Regel bearbeiten, die Reihenfolge deiner Regeln verändern. Nachdem du Änderungen vorgenommen hast, stehen dir drei Optionen zur Verfügung. Veröffentlichen: Deine Änderungen gehen live und du verwendest die aktualisierten Regeln, um die Freigabeanfragen in deinem Unternehmen automatisch zuzuweisen. Für später sichern: Deine Regeln werden als Draft gespeichert. Du kannst die Regeln erneut prüfen und später wiederkommen, etwa nach Rücksprache mit deinen Kollegen, um die Änderungen abzuschließen. In diesem Fall bleiben die vorherigen Regeln bestehen und du siehst deine neue Liste, sobald du wieder im Bearbeitungsmodus bist. Abbrechen: Deine Änderungen werden nicht als Draft gespeichert, sondern verworfen.
Denke daran, zwischendurch auf „Für später sichern“ zu klicken, wenn du viele Regeln auf einmal bearbeitest und deine Änderungen als Draft speichern willst.
Anfragearten in den Freigaberegeln
Was ist eine „Anfrageart“?
Freigabeanfragen werden automatisch auf Grundlage bestimmter Aktionen ausgelöst, die Benutzer auf der Moss-Plattform durchführen. Wir bezeichnen dies als Anfragearten. Unten findest du eine ausführliche Übersicht über jede Anfrageart, ihren Zweck und wie sie mit dem Freigabeworkflow interagieren:
Kartenanfragen
Freigabeanfragen für Kartenanfragen werden erstellt, wenn:
Eine neue Karte angefragt wird.
Eine Änderung bei den Limits bestehender Karten veranlasst wird.
Rückerstattungen
Moss-Kunden können selbst entscheiden, ob bei einer Rückerstattung eine Freigabeanfrage erforderlich ist oder nicht. Dies hängt von den jeweiligen Einstellungen ab:
Freigabe vor der Prüfung: Die Freigabe ist erforderlich, sobald ein Mitarbeiter eine Rückerstattungsanfrage einreicht.
Prüfung vor der Freigabe: Die Freigabe ist erst erforderlich, wenn das Finanzteam die Anfrage überprüft hat.
Hinweis: Admins können Karten für andere ohne Freigabe erstellen. Sie können außerdem Karten für sich selbst ohne zusätzliche Freigabe erstellen. Wenn das „4-Augen-Prinzip“ aktiviert ist, ist die Freigabe bei diesem Schritt jedoch verpflichtend.
Rechnungen
Freigabeanfragen für Rechnungen werden ausgelöst, sobald eine Rechnung den Schritt „Überprüfung“ abgeschlossen hat.
Wenn der Schritt „Verifizieren“ aktiviert ist, wird die Freigabeanfrage erst aktiv, sobald die Rechnung verifiziert wurde.
Kaufanträge
Freigabeanfragen für Kaufanträge werden automatisch ausgelöst, wenn ein Kaufantrag eingereicht wird. So wird sichergestellt, dass Kaufentscheidungen vor der weiteren Bearbeitung geprüft und freigegeben werden.
Kartentransaktionen
Freigabeanfragen für Kartentransaktionen werden ausgelöst, nachdem ein Karteninhaber einen Beleg hinzugefügt und die erforderlichen Felder (falls festgelegt) ausgefüllt hat. Dadurch sind vor der Freigabe alle erforderlichen Informationen vorhanden.
Anwendung der Regeln über verschiedene Anfragearten hinweg
Freigaberegeln können auf eine oder mehrere Anfragearten gleichzeitig angewendet werden. Wenn eine Regel bei einer Anfrageart zum Einsatz kommt, die in deinem aktuellen Plan nicht enthalten ist, hat dies keine negativen Auswirkungen. Wenn eine Regel beispielsweise für Kartenanfragen, Rechnungen, Kaufanträge und Kartentransaktionen gilt, dein Plan jedoch nur Karten beinhaltet, findet die Regel nur bei Kartenanfragen Anwendung.
Bekannte Einschränkungen
Bei Kartenanfragen, Kaufanträgen und Kartentransaktionen wird der Schritt „Überprüfung“ vor der Freigabe derzeit nicht unterstützt. Bei Regeln, die auf einer Feldeingabe basieren, kann das Finanzteam daher die Buchhaltungsdetails nicht vor der Freigabe überprüfen und eingeben. Diese Freigabeanfragen werden ausgelöst, sobald ein Anfragender oder ein Karteninhaber bestimmte Werte in einem Feld eingibt.
Kaufanträge und Rechnungen werden derzeit als gemeinsame Kategorie betrachtet. Daher können für diese Anfragearten aktuell keine individuellen Regeln erstellt werden.
Bedingungsarten in den Freigaberegeln
Bedingungen bestimmen, welche Freigaberegeln ausgelöst werden sollen. Dadurch bleibt dein Freigabeprozess flexibel und genau. Unten findest du ausführliche Informationen zu jeder Bedingungsart. Außerdem erfährst du, wie die Bedingungen im System funktionieren.
Die „Ist“ oder „Ist nicht“ Variante
Bedingungen können als „Ist nicht“ oder „Ist“ festgelegt werden. Beispiel: Nutze diese Regel, wenn „Ausgabenkonto IST Fortbildung“ oder nutze diese Regel, wenn „Ausgabenkonto IST NICHT Fortbildung“. Verwende die Bedingung „IST NICHT“, wenn (a) die Regel bei der Mehrheit der Anfragen gelten soll und (b) du sicherstellen willst, dass Freigabeanfragen nicht durchrutschen, weil eine von mehreren Optionen nicht ausgewählt wurde.
Feldbezogene Bedingungsarten
Feldbezogene Bedingungen werden durch den Wert in einem bestimmten Buchhaltungsfeld bestimmt, wenn eine Anfrage oder eine Ausgabe zur Freigabe eingereicht wird.
Benutzer des Rechnungsmanagements. Die meisten Benutzer des Rechnungsmanagements bevorzugen aufgrund des Umfangs der bearbeiteten Kreditorenrechnungen feldbezogene Freigaben. Denn die Zuweisung anhand der Rolle des Anfragenden oder des Betrags ist in vielen Fällen zu ungenau. Feldbezogene Regeln hingegen ermöglichen eine effektive Zuweisung von Freigaben anhand von Kreditorennamen, Kostenstellen oder spezifischen Beträgen.
Tipp: In der Vergangenheit haben Finanzteams Teams als Workaround für die Weiterleitung von Freigaben verwendet. Das war jedoch umständlich. Der feldbezogene Ansatz bietet eine bessere Lösung, die den Workflow vereinfacht und die administrativen Hürden umgeht.
Benutzer von Karten und Mitarbeiterrückerstattungen. Benutzer mit komplexen Budgets oder Ausgaben über mehrere Abteilungen hinweg können von den feldbezogenen Regeln profitieren. Sie eignen sich hervorragend für:
Projektbasierte Ausgaben
Standortbasierte Budgets
Zentrale Budgets für Mitarbeiterausgaben (z. B. Fortbildung und Entwicklung, Home-Office, Zulagen)
IT-Abonnements
Hinweis: Wir planen zukünftig auch Kartenarten als Bedingung hinzuzufügen. Dies ermöglicht separate Freigabeworkflows für unterschiedliche Kartennutzungen, wie Abonnements und regelmäßige Käufe. Dadurch wird zudem die Kontrolle verbessert, ohne feldbezogene Freigaben zu nutzen.
WICHTIG: Feldbezogene Freigaben sind nicht in allen Plänen verfügbar.
Tipp: Mit dem Buchhaltungs-Add-On kannst du auswählen, welche Felder für den Anfragenden ausgeblendet, optional oder verpflichtend sein sollen.
Kostenstelle. Die Bedingung basiert auf der mit der Anfrage oder der Transaktion verbundenen Kostenstelle. Abhängig von deinen Einstellungen kann dieses Feld unterschiedlich aussehen. Du kannst den Namen des Feldes in deinen Buchhaltungseinstellungen individuell anpassen.
Kostenträger. Ähnlich wie die Kostenstelle bietet auch der Kostenträger eine zusätzliche Dimension zur Kategorisierung der Ausgaben bei der Buchhaltung. Der Name des Feldes kann in den Buchhaltungseinstellungen auf die Struktur deines Unternehmens angepasst werden.
[Benutzerdefinierte Dimensionen]. Für Benutzer, die neben der Kostenstelle und dem Kostenträger noch weitere Buchhaltungsdimensionen nutzen, bieten benutzerdefinierte Dimensionen eine spezifischere Kontrollmöglichkeit. Wenn du zusätzliche Buchhaltungsdimensionen erstellt hast, stehen dir diese ebenfalls zur Auswahl zur Verfügung.
Hinweis: Felder für benutzerdefinierte Dimensionen sind derzeit nur bei Kartenanfragen und den Standard-Buchhaltungsfeldern für Karten und Kaufanträge verfügbar.
Sachkonto. Diese Bedingung ist mit dem Sachkonto in deinem Kontoplan (GL/Nominalcodes) verknüpft. Dadurch kannst du die Freigabe auf Grundlage der festgelegten Buchhaltungskategorien, die zur Klassifizierung der Transaktionen verwendet werden, weiterleiten.
Kreditoren. Die Kreditorenbedingung wird anhand des mit der Anfrage verknüpften Kreditors ausgelöst.
Hinweis: Diese Bedingung funktioniert bei Kartentransaktionen oder kartenbezogenen Anfragen nur, wenn in den Buchhaltungseinstellungen die Kreditorenbuchhaltung für Karten aktiviert ist.
Bedingungsarten auf Grundlage des Anfragenden
Bei Bedingungen auf Grundlage des Anfragenden wird der Freigabeworkflow anhand der Person oder der Abteilung, die eine Anfrage stellt, eingeleitet. In diesem Artikel erfährst du mehr über Teams, Abteilungen und Manager und über die Freigabe und Kontrolle der Mitarbeiterausgaben.
Bei Rechnungen, bei denen Kreditoren die Dokumente direkt einreichen können, solltest du im Prüfungsschritt die manuelle Feldeingabe verwenden (z. B. Team oder Prüfer), um den richtigen Kontext festzulegen.
Abteilungen sind eine übergeordnete Gruppierung über den Teams. Diese Bedingung gilt entweder für die Abteilung, zu der das Team des Anfragenden gehört, oder für die Abteilung, die das Team manuell für eine Rechnung oder einen Kaufantrag ausgewählt hat.
Hinweis: Wenn es keine benutzerdefinierte Buchhaltungsdimension mit dem Namen „Abteilung“ gibt, musst du sicherstellen, die richtige Bedingung auszuwählen, um Probleme zu vermeiden.
Teams sind Organisationseinheiten, denen Benutzer in Moss zugewiesen werden. Diese Bedingung wird auf Grundlage des Teams des Anfragenden festgelegt. Das Team kann auch während des Prüfungsprozesses eine Rechnung oder einen Kaufantrag manuell einem Team zuweisen.
Hinweis: Ähnlich wie bei den Abteilungen ist es auch hier wichtig, bei der Einrichtung der Regeln zwischen benutzerdefinierten Dimensionen mit dem Namen „Team“ zu unterscheiden.
Benutzer bezieht sich auf die Person, die eine Ausgabe oder eine Anfrage einreicht. Dadurch können die Freigaberegeln auf bestimmten Benutzern basieren, um Ausnahmen für Benutzer handhaben zu können, die nicht in die typische Organisationsstruktur fallen.
Betragsbasierte Bedingungen ermöglichen einen genaueren Freigabeprozess, basierend auf dem Betrag der Anfrage. Du kannst nicht nur bestimmte Grenzen für die Freigabeschritte bestimmen, sondern mit der Bedingung „Betrag“ auch verschiedene Freigabepfade für unterschiedliche Betragsspannen festlegen. Im Abschnitt unten findest du einige Beispiele für die Verwendung des Betrags als Bedingung und als Grenze in den Freigabeschritten.
Mit der Bedingung Kartenart (bald verfügbar) kannst du Regeln auf Grundlage der angefragten Kartenart oder der Kartenart einer Transaktion festlegen. Dies hilft dabei, zwischen Abonnements und regelmäßigen Kartenausgaben zu unterscheiden.
Genehmiger in den Freigaberegeln
Der Bereich Genehmiger in den Freigaberegeln definiert, wer eine Anfrage überprüfen und freigeben muss. Um die Vorschriften einzuhalten, die Übersicht zu behalten und Zuständigkeit entsprechend zu verteilen, ist es wichtig, die Genehmiger richtig festzulegen.
Freigabeworkflows können einen oder mehrere Schritte beinhalten. Jedem Schritt können unterschiedliche Genehmiger und Betragsgrenzen zugewiesen werden. Nachfolgend erklären wir dir die Details der Konfiguration von Genehmigern. Wir zeigen dir auch, wie du bedingte Schritte verwendest und das 4-Augen-Prinzip aktivierst, um einen effektiven Freigabeprozess zu gewährleisten.
Freigabeschritte und Betragsgrenzen
Genehmiger können innerhalb einer Regel in mehreren Schritten gruppiert werden. Jeder Schritt muss der Reihe nach freigegeben werden. Schritt 2 kann also nur ausgeführt werden, wenn Schritt 1 vollständig abgeschlossen wurde und so weiter. Dies ermöglicht mehrstufige Freigabeworkflows, die eine Vielzahl von Regeln und Prüfungen beinhalten können.
Bedingte Freigabeschritte
Freigabeschritte können auch so konfiguriert werden, dass sie nur dann ausgelöst werden, wenn der Gesamtbetrag einer Anfrage oder einer Ausgabe einen bestimmten Wert übersteigt. Diese Einrichtung ist besonders bei mehrstufigen Workflows hilfreich, bei denen für höhere Beträge eine zusätzliche Freigabe erforderlich ist. Hier ist ein Beispiel für bedingte Freigabeschritte:
Schritt 1 ist nur erforderlich, wenn der Betrag größer oder gleich 0 € ist. Bob ist der Genehmiger für Schritt 1.
Schritt 2 ist nur erforderlich, wenn der Betrag größer oder gleich 100 € ist. Sally ist die Genehmigerin für Schritt 2.
Schritt 3 ist nur erforderlich, wenn der Betrag größer oder gleich 500 € ist. Mark ist der Genehmiger für Schritt 3.
In diesem Beispiel muss eine Ausgabe in Höhe von 200 € zuerst von Bob freigegeben werden. Sobald Bob die Anfrage freigegeben hat, wird Schritt 2 fällig und Sally muss die Anfrage ebenfalls freigeben. Nach ihrer Freigabe wird Schritt 3 ignoriert, da die Anfrage nicht größer oder gleich 500 € ist.
Eventuell möchtest du aber lieber folgenden Freigabeflow:
Zuerst muss Bob und dann Charlie (bei höheren Beträgen) die Anfrage freigeben, wenn der Betrag zwischen 0 und 99 € liegt.
Zuerst muss Sally und dann Tony (bei höheren Beträgen) die Anfrage freigeben, wenn der Betrag zwischen 100 und 499 € liegt.
Zuerst muss Mark und dann Nigel (bei höheren Beträgen) die Anfrage freigeben, wenn der Betrag größer als 500 € ist.
In diesem Fall würdest du drei separate Regeln erstellen, die als Bedingung den Betrag verwenden:
Regel 1: Bedingung: Wenn: Betrag ist 0 bis 99 €, dann: Genehmiger = Schritt 1: Bob, Betrag ist größer oder gleich 0 €. Schritt 2: Charlie, Betrag ist größer oder gleich 49 €.
Regel 2: Bedingung: Wenn: Betrag ist 100 bis 499 €, dann: Genehmiger = Schritt 1: Sally, Betrag ist größer oder gleich 100 €. Schritt 2: Tony, Betrag ist größer oder gleich 249 €.
Regel 3: Bedingung: Wenn: Betrag ist größer als 500 €, dann: Genehmiger = Schritt 1: Mark, Betrag ist größer oder gleich 500 €. Schritt 2: Nigel, Betrag ist größer oder gleich 1.000 €.
Arten von Genehmigern
Du kannst bei den Freigaberegeln verschiedene Arten von Genehmigern zuweisen. Jede Art übernimmt dabei eine bestimmte Rolle im Workflow. Folgende Arten von Genehmigern sind derzeit verfügbar:
Namentlich genannte Personen
Bestimmte Personen, die namentlich genannt werden (z. B. Alexander Schmidt oder Marie Fischer). Nutze diese Genehmigerart für Personen, die in spezifischen Freigabeschritten involviert werden sollen.
Jeder innerhalb eines bestimmten Teams
Die Freigabe kann an jeden innerhalb eines bestimmten Teams weitergeleitet werden. Eine Person des Teams muss die Anfrage dann freigeben.
Rollenbasierte Genehmiger
Genehmiger können aufgrund ihrer Rolle innerhalb des Unternehmens zugewiesen werden. Dazu gehört:
Jeder Admin
Jeder externe Buchhalter
Jeder Benutzer
Smart Roles
Smart Roles sind dynamische Rollen, die sich an den Kontext der Anfrage oder die Struktur des Unternehmens anpassen. Wir erklären dir diese Rolle in einem separaten Abschnitt. Beim Festlegen der Regeln kannst du dir den Abschnitt „Smart Roles“ in diesem Artikel anschauen, um mehr über die Funktionsweise und die automatische Zuweisung der Rollen zu erfahren.
Manager des Anfragenden
Manager des Managers des Anfragenden
Teammanager
Abteilungsmanager
Manager der Kostenstelle
Manager des Kostenträgers
Das 4-Augen-Prinzip
Für jede Regel gibt es eine eigene Einstellung, wie Fälle gehandhabt werden sollen, in denen dieselbe Person zweimal eine Freigabe erteilen soll oder der Genehmiger gleichzeitig der Anfragende ist.
Mit diesen Einstellungen kannst du erlauben oder verhindern, dass eine einzige Person die Autorität über die Freigabe einer Anfrage oder Ausgabe hat. Schauen wir uns dazu einige Beispiele an.
Anwendungsfall 1: Ich benötige die Freigabe von zwei Personen einer bestimmten Gruppe.
Angenommen, du benötigst zwei von drei Personen für die Freigabe einer bestimmten Ausgabe. In diesem Fall würdest du die Genehmiger wie folgt festlegen:
Schritt 1: Ricardo, Martina oder Nikita können die Anfrage freigeben.
Schritt 2: Ricardo, Martina oder Nikita können die Anfrage freigeben.
Wenn Ricardo, Martina und Nikita im selben Team sind und du zwei Freigaben von einer beliebigen Person aus dem Team benötigst, kannst du die Freigabe auch wie folgt einrichten:
Schritt 1: HR-Team kann die Anfrage freigeben.
Schritt 2: HR-Team kann die Anfrage freigeben.
Wenn allerdings Ricardo die Freigabe in Schritt 1 erteilt, soll er die Anfrage in Schritt 2 nicht ebenfalls freigeben. Die zweite Freigabe sollte also von Martina oder Nikita erfolgen. Hierfür musst du im Abschnitt „4-Augen-Prinzip“ deiner Regel für das Szenario „Wenn der Genehmiger die Freigabe bereits erteilt hat“ die Option „Freigabe durch eine andere Person erforderlich“ auswählen. Das 4-Augen-Prinzip wird bei der Freigabe dann automatisch durchgesetzt.
Anwendungsfall 2: Der Genehmiger ist auch der Anfragende
Beispiel: Bob muss alle Kartenanfragen freigeben.
Wenn die Person, die eine Anfrage einreicht, gleichzeitig auch für die Freigabe eingeteilt ist, kann dies zu einem Interessenkonflikt führen. Damit der Anfragende nicht seine eigene Anfrage freigeben muss, kannst du im Abschnitt „4-Augen-Prinzip“ deiner Regel für das Szenario „Wenn der Genehmiger auch der Anfragende ist“ die Option „Freigabe durch eine andere Person erforderlich“ auswählen.
Anwendungsfall 3: Eine Person hat mehrere Rollen innerhalb des Freigabevorgangs
Schritt 1: Manager des Anfragenden
Schritt 2: Manager der Kostenstelle
Schritt 3: Jeder Admin
Schritt 4: Bob
Schritt 5: Jane
In diesem Beispiel kann es passieren, dass eine Person in mehreren Schritten als Genehmiger zugeteilt ist.
Harry reicht eine Kartenanfrage für die Kostenstelle von Projekt 1 ein.
Bob ist nicht nur der Manager von Harry, sondern auch der Manager der Kostenstelle von Projekt 1, Admin, Bob selbst und da Jane abwesend ist, auch der Ersatzgenehmiger für sie.
Um sicherzustellen, dass in jedem Schritt eine andere Person die Freigabe erteilt, musst du die Option „Eine andere Person muss die Freigabe erteilen“ aktivieren. So verhinderst du, dass Bob alle fünf Schritte selbst bearbeitet.
Stattdessen würde Bob die Anfrage nur in Schritt 1 freigeben. Der Vorgesetzte von Bob ist für Schritt 2 zuständig. Schritt 3 übernimmt ein anderer Admin, ebenso wie Schritt 4. Jane muss dann in Schritt 5 die Freigabe erteilen.
In einem solchen Fall kannst du die Freigabe durch die betroffene Person auch automatisieren oder weiterhin eine manuelle Freigabe einfordern. Du kannst dies bei jeder Regel individuell bestimmen. Zudem kannst du diese Einstellung auch auf alle Regeln gleichzeitig anwenden und als Standardeinstellung für neue Regeln festlegen.
HINWEIS: Manuelle Weiterleitung (in Kürze verfügbar). Genehmiger (und Prüfer) können eine Freigabeanfrage manuell an jeden anderen Benutzer weiterleiten. Davon ausgeschlossen ist der Genehmiger selbst, Personen, die die Anfrage bereits freigegeben haben und Personen mit ausstehenden Freigaben. Jede Freigabeanfrage kann an eine andere Person weitergeleitet werden, die nicht zuvor in die Freigabe involviert war. Bei der Weiterleitung ist die Freigabe der Person (oder einer anderen Person in den verbleibenden Freigabeschritten) erforderlich, bevor die Anfrage weiter bearbeitet werden kann. Admins können eine Anfrage im Namen des Genehmigers weiterleiten. Zudem können Admins auch alle ausstehenden Anfragen auf einmal einer bestimmten Person für die Freigabe zuweisen. Die manuelle Weiterleitung ist eine kostenpflichtige Funktion, die im Add-On „Controlling“ enthalten ist.
Regeln filtern und suchen
Im Lesemodus kannst du deine Liste mit Regeln nach der Anfrageart filtern, um eine bessere Übersicht zu erhalten. Du siehst sofort, welche Regeln für die einzelnen Ausgabenworkflows gelten (AP, Karten, Rückerstattungen, Kartentransaktionen). Die Filterfunktion ist im Bearbeitungsmodus nicht verfügbar.
Um Regeln mit bestimmten Bedingungen oder Genehmigern schneller zu finden, empfehlen wir dir, die Funktion „Command/Strg F“ zu nutzen.
Verfügbarkeit feldbasierter Freigaberegeln
Feldbasierte Freigaben sind nicht in allen Plänen verfügbar. Bestimmte erweiterte Funktionen wie spezifische Bedingungen oder Smart Roles sind daher nicht für alle Benutzer zugänglich. Wenn eine Regel auf einer Bedingung oder einer Smart Role basiert, die nicht in deinem Plan enthalten ist, kannst du die Regel trotzdem erstellen. Sie wird bei der Auswahl, welche Regel für eine Anfrage oder Ausgabe genutzt wird, jedoch nicht berücksichtigt.
Was passiert mit Regeln, die nicht berücksichtigt werden?
Admins können die Regeln speichern. Sie werden jedoch nicht aktiviert.
Die Regeln werden in der Liste anders angezeigt.
Wenn du diese Funktionen nutzen möchtest, bitte deinen Admin um weitere Informationen, starte eine Testversion oder fordere ein Upgrade an.
Was sind feldbasierte Freigaberegeln?
Mit feldbasierten Freigaberegeln kannst du deine Freigabeworkflows dynamisch an bestimmte Buchhaltungsattribute anpassen. Es gibt zwei unterschiedliche Arten:
Feldbasierte Bedingungen. Durch diese Bedingungen kann sich der gesamte Freigabeworkflow je nach Einzelheiten der eingereichten Anfrage oder Ausgabe ändern. Zu den feldbasierten Bedingungen gehören unter anderem:
Kreditor
Sachkonto
Kostenstelle
Kostenträger
Benutzerdefinierte Dimensionen (in Kürze verfügbar)
Feldbasierte Smart Roles. Smart Roles passen die Auswahl des Genehmigers innerhalb eines Freigabeschritts auf Grundlage des finanziellen Kontexts der Anfrage an. Der richtige Manager wird beispielsweise auf Basis der verknüpften Kostenstelle ausgewählt. Zu den feldbasierten Smart Roles gehören:
Manager der Kostenstelle
Manager des Kostenträgers
Manager der [benutzerdefinierten Dimension] (in Kürze verfügbar)
Automatisierte Weiterleitung von Freigabeanfragen für geteilte Rechnungen/Ausgaben: Regeln und Beschränkungen
Wenn eine Rechnung oder eine Ausgabe in mehrere Einzelpositionen mit verschiedenen Buchhaltungsfeldern aufgeteilt wird, verarbeitet das Freigabesystem die gesamte Transaktion als einen Vorgang. In diesem Abschnitt erklären wir dir, wie das System die Freigaberegeln in solchen Fällen bewertet. Wir zeigen dir außerdem die wichtigsten Funktionsweisen und Beschränkungen.
Wichtige Funktionsweisen:
Die Regeln gelten für die gesamte Rechnung, berücksichtigen für die Auslösung jedoch bestimmte Positionsdetails:
Wenn sich Freigaberegeln auf Buchhaltungsfelder (z. B. Kostenstellen) beziehen, werden diese Regeln anhand aller Buchhaltungsfelder von allen Einzelpositionen gewertet.
Eine Regel wird ausgelöst, wenn ein Buchhaltungsfeld einer Einzelposition die Bedingungen erfüllt. Eine Regel mit einer Bedingung für das Feld „Kostenstelle A“ kommt also immer dann zur Anwendung, wenn mindestens eine Einzelposition der „Kostenstelle A“ zugeordnet ist, auch wenn die anderen Positionen nicht dazu gehören.
Der Betrag der Hauptrechnung wird für die Freigabeentscheidung verwendet:
Alle Freigabeentscheidungen basieren auf dem Betrag der Hauptrechnung und nicht auf dem Wert einzelner Positionen.
Der Gesamtbetrag wird zur Bestimmung des erforderlichen Freigabeflows auch dann verwendet, wenn Einzelpositionen unterschiedliche Kostenstellen und Zuweisungen haben.
Die Reihenfolge der Regel bestimmt die Priorität:
Die Reihenfolge der Regeln ist entscheidend. Regeln werden nacheinander, von oben nach unten, angewandt.
Sobald eine Regel zutrifft, gilt diese für die gesamte Rechnung. Dabei ist es egal, ob nachfolgende Regeln bei bestimmten Einzelpositionen zutreffender sind.
Smart Roles für Manager der Kostenstelle:
Wenn eine Regel die Smart Role „Manager der Kostenstelle“ verwendet, sendet das System die Freigabeanfrage automatisch an alle mit der entsprechenden Kostenstelle verbundenen Manager.
Es ist jedoch nur eine Freigabe von einem beliebigen Manager der Kostenstelle erforderlich. So bist du in Fällen, in denen mehrere Kostenstellen involviert sind, flexibler, da ein einziger Manager die Anfrage freigeben kann.
Beispielszenarien:
Szenario 1: Regel-Priorisierung
Rechnungseinstellung: Rechnung #101 hat 2 Einzelpositionen:
Einzelposition 1 ist Kostenstelle A zugewiesen.
Einzelposition 2 ist Kostenstelle B zugewiesen.
Regeln:
Regel 1 (Position 1): „Wenn die Kostenstelle A ist, leite die Anfrage an den Manager der Kostenstelle weiter.“
Regel 2 (Position 2): „Wenn die Kostenstelle B ist, leite die Anfrage an Bob weiter.“
Ergebnis: Da Regel 1 in der Liste weiter oben steht, gilt sie für die gesamte Rechnung. Die Freigabeanfrage wird an den Manager der Kostenstelle A weitergeleitet, auch wenn die Einzelposition 2 der Kostenstelle B zugeordnet ist. Regel 2 wird in diesem Fall ignoriert, da Regel 1 bereits zutrifft.
Szenario 2: Nutzung von Smart Roles für Manager der Kostenstelle
Rechnungseinstellung: Rechnung #202 hat 3 Einzelpositionen:
Einzelposition 1 ist Kostenstelle A zugewiesen.
Einzelposition 2 ist Kostenstelle B zugewiesen.
Einzelposition 3 ist Kostenstelle C zugewiesen.
Regel:
„Wenn die Kostenstelle A, B oder C ist, leite die Anfrage an den Manager der Kostenstelle weiter.“
Ergebnis: Die Freigabeanfrage wird an alle drei Manager der Kostenstelle (A, B und C) gesendet. Es muss jedoch nur einer von ihnen die Anfrage freigeben. Die Rechnung ist freigegeben, sobald einer der Manager aktiv wird. Dadurch bleibst du auch dann flexibel, wenn im Freigabeprozess mehrere Kostenstellen involviert sind.
Zusammenfassung:
Regeln gelten für die gesamte Rechnung und nicht für Einzelpositionen.
Der Betrag der Hauptrechnung wird für die Freigabeentscheidung verwendet.
Die Reihenfolge der Regeln ist entscheidend. Die erste zutreffende Regel gilt für die gesamte Rechnung.
Smart Roles wie „Manager der Kostenstelle“ senden Freigabeanfragen an alle relevanten Manager. Es ist jedoch nur die Freigabe eines einzigen Managers erforderlich.